In der Reihe des Biberacher Kulturamtes „In der Welt unterwegs, in Biberach zuhause. Europa als Friedens- und Freiheitsraum“ fand am 01. April ein Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Was habe ich persönlich von Europa?“ im Biberacher Hans Liebherr – Saal statt.
Unter der Moderation von Dr. Hans Peter Biege gab die Europabeauftragte Anna-Lena Beilschmidt einen Input, der die anschließende Diskussionsrunde eröffnete.
Judith Riotte, angehende Abiturientin am Wieland-Gymnasium (das eine „Botschafterschule für das Europäische Parlament“ ist), Dekan Sigmund F. J. Schänzle, u.a. Vorstandsmitglied im Bündnis für Demokratie und Toleranz im Landkreis Biberach. und der Landwirt Martin Kloos aus Ingoldingen.
Dekan F.J. Sigmund Schänzle beeindruckte die Zuhörer durch die Schilderung seiner reichen Lebenserfahrungen. So habe ihm sein Großvater beim Betrachten eines Soldatenfotos mit 12 jungen Männern gesagt, dass nur zwei von ihnen überlebten. Er gab ihm den dringenden Rat mit auf den Weg, dass so etwas nie mehr passieren dürfe. Er berichtete von Verwandten und Vorfahren, die wichtige Jahre ihres Lebens in sinnlosen Kriegen verbrachten oder gar ihr Leben verloren. Wer heute an Europa zweifle, müsse einmal einen Soldatenfriedhof besuchen.
Heute freut sich Schänzle an jedem Ortsschild, das die Verbindung zu Partnerstädten zeigt. Da steckten persönliche Begegnungen dahinter. So etwas habe er im Studium in Rom kennengelernt aber auch in den menschlichen Begegnungen bei seiner Arbeit in Südamerika. Durch die Selbstverständlichkeit des grenzenlosen Europas, wird es zu wenig geschätzt, meinte Schänzle und auch andere Teilnehmer der Runde. Die Mitgestaltung an der europäischen Zukunft nannte er keine Kür, sondern Pflicht. Europa müsse, wie das Schützenfest, zu einem Feeling werden.
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